Mit Katharina Bonhag-De Rosa kommt eine neue Professorin in den Studiengang Innenarchitektur der Fakultät Design an der Hochschule Coburg, die sich sowohl theoretisch als auch sehr praktisch mit Baumaterialien und ihrem Einsatz bei der Raumgestaltung auseinandersetzt.“

Sie hat an der Münchner Akademie für Bildende Künste Innenarchitektur studiert und Erfahrungen in Architekturbüros in Barcelona und Berlin gesammelt. Gemeinsam mit ihrem Mann leitet sie in Erlangen ein Büro für Architektur, Innenarchitektur und Denkmalpflege.

Am Lehrstuhl für Entwerfen und Raumgestaltung der Bauhaus-Universität Weimar arbeitete Katharina Bonhag-De Rosa mit Kolleginnen und Kollegen aus der Architektur und dem Produktdesign interdisziplinär zusammen. Gemeinsam mit ihnen, Studierenden und Handwerkern entstanden beispielsweise kleine Häuser, sog. Raummodule, die den Studierenden als Arbeitsräume zur Verfügung stehen. Dabei wurde der neue Leichtbaustoff CemCel eingesetzt, der von der Materialforschungs- und Prüfanstalt an der Bauhaus-Universität Weimar entwickelt wurde und aus Zement und Zellulosefasern besteht. Aktuell setzt sich Bonhag-De Rosa in ihrer Doktorarbeit mit der Frage auseinander, wie Lern- oder Arbeitsplätze beschaffen sein sollten, damit sie dem jeweiligen Lerntyp gerecht werden. Sie sagt: „Hier geht es mir darum, Erkenntnisse aus der Neurologie und der Kognitionsforschung in die Gestaltung von Räumen einfließen zu lassen.“ Und sie ergänzt: „In meiner Arbeit mit Studierenden stellte ich fest, dass einige ihren Arbeitsplatz lieber so positionieren, dass sie einen Blick ins Freie haben. Andere wiederum ziehen eine dunkle Ecke im Raum mit einer kleinen Lichtquelle vor. Mich interessiert, was sich dahinter verbirgt und welche Schlüsse wir daraus für die Arbeitsorte in der Wissensgesellschaft ableiten können.“

Schaudepot für Materialien

Prof. Bonhag-De Rosa ist begeistert von Materialien. „Materialien sind Reizfaktoren für unsere Sinne“, sagt sie. Einen Gegenstand aus Kunststoff in die Hand nehmen, über gewachsenes Holz streichen oder die spiegelnde Kühle von Glas zu spüren: Das berührt die Sinne unterschiedlich, und es ist auch ein anderes Gefühl, beispielsweise auf einem Holz-, Kunststoff- oder einem Metallstuhl Platz zu sitzen. Die neue Innenarchitektur-Professorin will ihre Studierenden mit den verschiedenen Eigenschaften und dem Gefüge von Materialien vertraut machen, damit sie diese in ihren Entwurfs- und Planungsarbeiten bewusst einsetzen können. Dazu will sie in der Fakultät Design ein Schaudepot für Materialgefüge, Frakturen und Bauteile sowie einen Testraum für Material-, Farb- und Entwurfskompositionen im Maßstab 1:1 einrichten.

Außerdem ist der neuen Professorin wichtig, Studierende an kulturspezifische Bauweisen heranzuführen. Sobald es wieder möglich ist, möchte sie mit ihnen Exkursionen unternehmen, die sie in unterschiedliche Kulturkreise führen. Die Fachgebiete von Prof. Bonhag-De Rosa an der Hochschule Coburg umfassen die Bereiche Entwurf, Innenraum, Ausbaukonstruktion, Material und Farbe. Die 43-Jährige freut sich auf die Arbeit mit den jungen Menschen und darauf, an der Entwicklung ihrer Persönlichkeit als künftige Innenarchitektinnen und -architekten mitwirken zu können. „Mir geht es darum, die Studierenden zu unterstützen, Kopf und Hand miteinander zu verknüpfen“, betont sie. Und sie ergänzt: „Entwerfen von gebautem Raum bedeutet Denken und Tun. Es ist ein kognitiver und physikalischer Ausdruck zugleich.“

Weitere Informationen unter www.hochschule-coburg.de/pressestelle

Bild: Prof. Katharina Bonhag-De Rosa