Gartenstadt Werdersee

In der Gartenstadt Werdersee erwacht Ton zu neuem Leben

Als Fundament eignete sich der Ton nicht, der auf dem Baugelände der Gartenstadt Werdersee Bremen freigelegt wurde. Statt aber den Aushub zu entsorgen, nutzte der Bauträger die Ressource nachhaltig: Im nahe gelegenen Wienerberger Ziegelwerk Kirchkimmen wird das Naturmaterial gebrannt – und erwacht an den Fassaden der Gartenstadt Werdersee zu neuem Leben.

Die Gartenstadt Werdersee

Nachhaltigkeit hat viele Facetten – viele davon kommen in der Gartenstadt Werdersee zum Tragen, einem der umfangreichsten Bauprojekte Bremens. Denn die Bauträger PGW (Projektgesellschaft Gartenstadt Werdersee) und GEWOBA verfolgen mit diesem neuen Wohngebiet, in dem 590 Häuser und Wohnungen entstehen, ein ganzheitliches Nachhaltigkeitskonzept: KfW-Standard 55, fortschrittliche Optionen für Mobilität und unabhängige Energieversorgung  gewährleisten umweltfreundliches Wohnen und Leben auf dem Grundstück zwischen Huckelrieder Friedhof und Werdersee-Deich. Dafür wurde die Gartenstadt sogar mit dem Klimaschutzsiegel der gemeinnützigen Klimaschutzagentur energiekonsens ausgezeichnet.

Im Bauprozess werden sogar vermeintliche Abfallprodukte wiederverwertet: Als man auf dem Baugelände große Mengen Ton freilegte, schuf Uwe Schierloh, Geschäftsführer der PGW, zusammen mit dem Tonbaustoffproduzenten Wienerberger eine nachhaltige Win-Win-Situation – die so in Deutschland bisher einmalig ist. In Form von gebrannten Ziegeln kehrt der gefördert Ton zurück.

Rohstoff aus der Baugrube

Bevor es auf der Baustelle zum Einsatz kommt, legt Baumaterial häufig einen langen Weg zurück. Zudem steigert kostenintensive Entsorgung von Erdaushub die Baukosten. Doch es geht auch anders: „Das eigentlich wertvolle Material einfach über die Bodenabfuhr zu entsorgen, kam für uns nicht in Frage“, so Uwe Schierloh. „Das hätte mit dem Nachhaltigkeitskonzept der Gartenstadt nicht in Einklang stehen können. Und so haben wir uns einfach auf seine Stärken besonnen: Im Fundament ist der Ton nicht am richtigen Ort. Als Baugrund macht er sich nicht gut, da er die nötige Stabilität nicht hergibt. Als Ressource für die Fassaden der Wohngebäude, die hier entstehen, ist er dagegen ideal.

Der Baustoff Ton im nachhaltigen Kreislauf

Kaum 35 Kilometer entfernt liegt das Wienerberger Ziegelwerk Kirchkimmen. Hier werden die 40.000 Tonnen geförderten Tons zu Vormauerziegeln und Riemchen gebrannt. Diese finden nach der Herstellung wieder zurück an ihren Ursprungsort und werden an den Fassaden der Gartenstadt verarbeitet. So bilden sie eine langlebige Gebäudehülle aus reinem Naturmaterial – sowohl an den Fassaden der Reihenhäuser der PGW als auch der Wohnungsbauten der GEWOBA, die vom Wienerberger Team Project Sales betreut wurden. Der Ton wird zu Lebensraum auf dem Grund und Boden, aus dem er stammt. So schließt sich ein nachhaltiger Kreislauf aus weitsichtiger Ressourcenförderung, kurzen Transportwegen, regionaler Verarbeitung und langen Sanierungszyklen.

Wiederverwertung bis zum letzten Gramm

Natürlich muss eine gewisse Qualität des Tons gewährleistet sein, um daraus Ziegel zu brennen“ weiß Uwe Schierloh. „Was sich in Kirchkimmen nicht verwenden lässt, führen wir dem Bremer Deichverband zu, der das Material für Entwässerungsprojekte nutzt. So können wir den Rohstoff rundum einem neuen Zweck zuführen.“

www.wienerberger.de

Bildquelle: Projektgesellschaft Gartenstadt Werdersee