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Förderungen für Photovoltaik 2022

Als umweltfreundliche Alternative zu fossilen Brennstoffen und Atomenergie erfreuen sich PV-Anlagen zunehmender Beliebtheit. Doch aufgrund der hohen Anschaffungskosten ist es sinnvoll, sich im Vorfeld über Fördermöglichkeiten für Solaranlagen zu informieren. Lesen Sie hier, welche Förderungen für Photovoltaikanlagen es gibt.

Inhaltsverzeichnis

Warum sollte ich eine Solaranlage nutzen?

Solarstrom ist eine sehr saubere und erneuerbare Energie, bei deren Entstehung keine klimaschädlichen Treibhausgase anfallen. Somit trägt sie einen entscheidenden Teil dazu bei, CO2 einzusparen. Zudem profitieren Besitzer von Solaranlagen langfristig auch finanziell von den eingesparten Stromkosten und die Einspeisevergütung.

Was kostet eine Photovoltaikanlage?

Die Kosten für eine Solaranlage hängen von mehreren Faktoren ab:

    • Wieviel Leistung erwarten Sie von der Anlage?
    • Wieviel Fläche steht für die Solaranlage zur Verfügung?
    • Soll auch ein Stromspeicher verbaut werden?
    • Welche Geräte möchten Sie zur Steuerung und Messung des Solarstroms nutzen?
    • Soll die Anlage auch Ihr E-Auto mit Strom versorgen?

Alles in allem belaufen sich die Initialkosten für eine Photovoltaik-Anlage inklusive Stromspeicher für ein durchschnittliches Einfamilienhaus damit üblicherweise auf 20.000-25.000 €. Sie müssen allerdings damit rechnen, dass Wechselrichter oder Stromspeicher nach ca. 10-15 Jahren ausgetauscht werden müssen.

Dagegen sind die laufenden Kosten für eine Photovoltaik-Anlage sind im Vergleich zur Anschaffung gering. Pro Jahr belaufen sie sich auf ca. 200-250 € Betriebskosten.

Miniaturhaus mit Solarmodulen, Speicher und Taschenrechner als Symbolgrafik für die Förderungen für Photovoltaik
Modern, grün und teuer: Die Finanzierung einer Solaranlage und eines Stromspeichers ist nicht immer einfach. Förderungen von Bund und Ländern können da Abhilfe schaffen.
Bildquelle: stock.adobe.com / Studio Harmony

Wann amortisiert sich eine Solaranlage?

Generell amortisiert sich eine Solaranlage auf dem Dach eines Einfamilienhauses nach ca. 10 Jahren, wobei es hier zu deutlichen Unterschieden kommt. Die Amortisationszeit erhöht sich deutlich um mehrere Jahre, wenn zusätzlich zu den Solarmodulen noch ein Stromspeicher oder eine Wallbox gekauft und installiert werden. Allerdings sollten Sie die Rückzahlung des Förderkredits nicht unterschätzen: Durch die anfallenden Zinsen kann sich die Amortisation um weitere 1-2 Jahre verlängern.

Allgemein gilt, dass die Amortisationszeit im Wesentlichen von Umfang und Höhe der Investitionskosten und dem eigenen Stromverbrauch abhängt.

Handbuch Planung und Wirtschaftlichkeit von Photovoltaik-Anlagen

Das Handbuch ist die ideale Hilfe zur Umsetzung der rechtlichen und technischen Vorgaben bei der Planung von PV-Anlagen sowie der Wirtschaftlichkeitsprüfung.

Welche Förderungen für Photovoltaik gibt es?

Welche Fördermöglichkeiten für Photovoltaik es gibt, legen die Richtlinien der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) fest. Dieses Förderprogramm wurde im Rahmen des Klimaschutzprogramms 2030 geschaffen und umfasst mögliche Förderungen durch KfW und BAFA. Da die Bundesregierung die Förderung von PV-Anlagen sukzessive zurückgefahren hat, sind vor allem die Angebote der KfW sowie die Einspeisevergütung interessant.

  • Kredit und Zuschuss der KfW
  • Einspeisevergütung
  • Förderungen der Bundesländer

KfW-Förderung für Solaranlagen

Die KfW fördert Photovoltaikanlagen mit einem Förderkredit oder Zuschuss.

FörderungFür wen?Was wird gefördert?
KfW Kredit 261, 262Privatpersonen

BEG: Wohngebäude – Kredit

  • Komplettsanierung zum Effizienzhaus
  • Bau und Kauf eines Effizienzhauses
  • Einzelne energetische Maßnahmen
  •  Photovoltaik-Anlagen, die keinen Strom ins Netz einspeisen
KfW Zuschuss 461Privatpersonen

BEG: Wohngebäude – Zuschuss

  • Komplettsanierung zum Effizienzhaus
  • Photovoltaik-Anlagen, die keinen Strom ins Netz einspeisen (→ Verzicht auf Einspeisevergütung)
KfW Kredit 270Unternehmen, Privatpersonen, öffentliche Einrichtungen

Erneuerbare Energien – Standard

  •  Planung, Projektierung und Installation
  • Photovoltaik-Anlagen auf Dächern, an Fassaden oder auf Freiflächen
  • Batteriespeicher
  • Mess- und Steuerungssysteme

Detaillierte Informationen zu den Förderprogrammen finden Sie auf der Übersichtsseite der KfW.

Grundsätzlich kommt für die meisten Bauvorhaben vor allem der KfW Kredit 270 in Frage, da Sie hier zusätzlich die Einspeisevergütung im Rahmen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) in Anspruch nehmen können. Allerdings kann das nicht pauschal gesagt werden: Wenn Sie viel Strom selbst verbrauchen, ist unter Umständen der KfW-Zuschuss 461 deutlich rentabler als die Einspeisevergütung.

Am besten lassen Sie sich von einem Experten oder einer Fachfirma hinsichtlich ihrer Optionen beraten.

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Einspeisevergütung für Solarstrom

Die Einspeisevergütung für Solarenergie schwankt monatlich. Generell liegt zwischen 4 und 7 Cent pro Kilowattstunde. Wie hoch die Einspeisevergütung ausfällt, hängt von der Größe der Anlage sowie ihrem Standort ab. Anlagen mit kleiner Nennleistung (<40kWp) werden tendenziell mit ewas mehr als 6 Cent/kWh vergütet, größere Anlagen mit etwa 5 Cent/kWh.

Infolge des EEG 2023 erhalten Solaranlagen einen weiteren Aufschwung. Kleine Anlagen (<10kWp) werden nun mit 8,2 Cent/kWh vergütet und Anlagen bis 40kWp mit 7,1 Cent. Diese Vergütungssätze gelten vorerst bis 2024 für alle neu in Betrieb genommenen Solaranlagen. 

Förderung für die Solaranlage im Garten

Wer eine entsprechende Baugenehmigung hat, kann dank des EEG 2023 eine Förderung für PV-Anlagen bis 20 Kilowatt Leistung erhalten. Voraussetzung dafür ist, dass das eigene Hausdach sich nachweislich nicht für eine Photovoltaikanlage eignet. Welche Kritierien hier relevant sind, wird in naher Zukunft veröffentlicht.

Maßnahmen der Bundesländer

Neben den Fördermöglichkeiten durch die KfW und der Einspeisevergütung stellt der Bund momentan keine weiteren Förderungen für Photovoltaik-Anlagen bereit. Daher bieten die einzelnen Bundesländer immer wieder Förderprogramme an. Hier heißt es schnell sein: Meist sind die Fördermittel schnell vergeben.

Aktuell laufen folgende Programme:

Keine Programme haben derzeit Baden-Württemberg, Bayern, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, das Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen.

Förderung durch die Gemeinde

Auch ein Blick auf die Websites und Social-Media-Auftritte der Gemeinden oder ein Anruf im Bürgerbüro lohnen sich. Einige Kommunen haben eigene Programme zur Förderung von Solaranlagen. Die Stadt Stuttgart bezuschusst im Rahmen ihrer Solaroffensive z.B. den Bau von PV-Anlagen, Wallboxen und sogar Mini-PV-Anlagen.

Förderung für Photovoltaik - Eine Notwendigkeit?

Aufgrund der hohen Initialkosten bleibt die Nachfrage nach Fördermöglichkeiten durch Bund und Länder hoch. Doch auch ohne Förderungen sind Photovoltaikanlagen in den meisten Fällen nicht nur eine nachhaltige, sondern auch eine wirtschaftlich sinnvolle Investition