Deckensysteme entscheiden über ökologische Fußabdrücke von Gebäuden

Einfache Wege für Bauherren und Planer umweltfreundlicher zu bauen

(Schneverdingen, ) Mehr als 40% der Primärenergie und 40% der CO2-Emissionen stecken im Rohbau in den Betondecken. Damit bestimmt die Entscheidung für ein Deckensystem maßgeblich den ökologischen Fußabdruck des Gebäudes.

Die Unterschiede sind gravierend. Das beginnt bereits beim Materialeinsatz. In Deutschland werden immer noch überwiegend massive Deckensysteme – Halbfertigteildecken oder Ortbetondecken – verwendet, Bauweisen, die in unseren europäischen Nachbarländern längst von ressourceneffizienteren vorgespannten Hohlkörperdecken, sogenannte Spannbeton-Fertigdecken, verdrängt worden sind. Anders als bei Massivdecken wird bei diesen Decken Beton nur dort eingesetzt, wo er statisch erforderlich ist. Das reduziert nicht nur das Gesamtgewicht des Gebäudes, es spart auch bis zu 50% Beton. Beim Stahl ist es noch gravierender. Durch das industrielle Vorspannverfahren und das geringere Deckengewicht kann auf 70% der Bewehrung verzichtet werden. Diese Materialeinsparungen reduzieren natürlich auch die Treibhausgasemissionen und den Energieeinsatz. Mit Spannbeton-Fertigdecken werden 20% weniger CO2 ausgestoßen und 20% weniger Energie eingesetzt als bei massiven Betondecken.

Die Life Cycle Engineering Experts GmbH (LCEE) aus Darmstadt hat diese abstrakten Daten im Auftrag von DW SYSTEMBAU GEMBH anhand eines Mustergebäudes anschaulich aufbereitet.

Für ein Mehrfamilienhaus mit üblichen Lastansätzen und Deckenspannweiten von 6,50 m lassen sich durch den Einsatz von Spannbeton-Fertigdecken anstelle einer gleichwertigen Massivdecke allein bei der Herstellung (LCA-Module A1-A3) bei einer Fläche von 1.000 m²

    • 18.000 kg CO2-Äq. einsparen, was der jährlichen Speicherfähigkeit von fast 1.500 ausgewachsenen Buchen entspricht (co2online.de/service/klima-orakel-uebersicht)
    • 125 m³ bzw. 300 t Beton einsparen, was dem Körpergewicht von 50 ausgewachsenen Elefantenbullen entspricht (wwf-junior.de)
    • 128.000 MJ bzw. 35.000 KWh Primärenergie einsparen, womit ein Einfamilienhaus einer 4-köpfigen Familie durchschnittlich für fast 9 Jahre mit Energie versorgt werden kann (energie.web.de/ratgeber)
    • 15,2 t Stahl einsparen, was einem Stabstahl ø 10 von fast 25 km Länge entspricht.

Die ausführliche Dokumentation zum Ökobilanzvergleich von LCEE finden Sie unter www.dw-systembau.de/service/downloads.

Quelle (Header): DW Systembau