Die Glasindustrie Rettet sich selbst

Steigende Gaspreise und drohende Unterversorgung – für die Energieintensiven Industrien wie die Glasproduktion gab es schon deutlich bessere Zeiten. 38 Millionen Tonnen Glas wurden 2021 in Europa produziert – unter Einsatz ernormer Mengen fossiler Energie, in Deutschland sind etwa 75 Prozent davon Erdgas. Bis 2045 müssen die Schmelzwannen ohne fossile Energie betrieben werden – mit grünem Strom oder grünem Wasserstoff. Bis zu 1000 kWh pro Tonne Glas sind nötig.

ON Petra Cullmann, Messe Düsseldorf: „Die Glasindustrie gehört zu einer der energieintensivsten Branchen, und da ist natürlich jetzt die große Diskussion, die sich auch hier unter den Fachleuten entsponnen hat, wie gehen wir damit um, wie kann die Glasindustrie quasi auf Zero Emission sich entwickeln. Also sehr viele spannende Themen, die es auf der globalen Ebene zu diskutieren galt, und die Experten haben sich da rege ausgetauscht.“

Denn: Wo Schatten ist, da ist auch Licht. Die Glasbranche hat auf der Glasstec in Düsseldorf gezeigt, dass sie bereits Lösungen hat, um Energieverbräuche sowohl in den eigenen Fabriken zu minimieren, aber eben auch dort, wo Glas später eingesetzt wird. Stark isolierende Fenster zum Beispiel, integrierte Solarzellen in strukturell genutzten Glasscheiben oder Energie erzeugende Fassadenelemente, die selbst dem kritischsten Architekten gefallen können.

ON Petra Cullmann, Messe Düsseldorf: „Wir haben sehr stark gemerkt, wie groß die Freude ist, dass man wieder zusammenkommen kann. Und dass die Messe als Präsenzmesse stattfindet. Dass Aussteller ihre Innovationen und Technologien zeigen können, und dass Besucher aus der ganzen Welt hierherkommen um diese Neuheiten zu sehen, um Orientierung zu bekommen – das zeichnet die Glasstec aus und hat die Leitposition dieser Veranstaltung bestätigt.“

Möglich ist wirklich vieles mit moderner Produktionstechnik. Formen, Funktionen und Klimaschutz – und das alles mit einem Baustoff, der sich gut für die Kreislaufwirtschaft eignet. Vorzeichen, die die Sorgen vor der Krise zumindest hier auf der Glasstec in Düsseldorf etwas abmildern.

Quelle (Header): Mhoch4