Fenstersanierung: Eine Investition, die sich rechnet.

Energiekrise und Klimawende rücken den Energieverbrauch in den eigenen vier Wänden immer stärker in den Mittelpunkt. Die Energieeffizienz von Gebäuden ist ein ganz wesentlicher Faktor, um einerseits Energiekosten zu senken und andererseits den CO2-Ausstoß von Gebäuden signifikant zu reduzieren. Es braucht neben der ganzheitlichen Sanierung der Fassade langlebige, qualitative Fensterlösungen, um das Entweichen von Wärme und damit den Energieverbrauch effizient zu reduzieren.

Thermische Sanierung hat den höchsten „Return on Investment“ seit Langem.

27 Prozent des Endenergieverbrauchs in Österreich wird für Raumwärme, Warmwasser und Kühlung in Gebäuden verwendet1 und 88 Prozent der Treibhausgasemissionen im Gebäudesektor entfallen auf private Haushalte2. Kein Wunder also, dass die Sanierung von Wohnraum bei der globalen Reduktion von Emissionen im Fokus steht. Aber auch bei individueller Betrachtung gibt es große Vorteile, denn eine umfassende Gebäudesanierung spart bis zu 76 % Energie ein3. Dadurch können in Zeiten von Energiepreisen auf Rekordniveau die laufenden Kosten gesenkt werden. Vor allem führen die gestiegenen Energiekosten aber zu einer schnelleren Amortisation des notwendigen Investitionsaufwandes im Vergleich zur Vorkrisenzeit. Sanierung rechnet sich also mehr denn je. Folgendes Rechenbeispiel auf Basis aktueller Energiepreise veranschaulicht dies sehr deutlich: Wenn ein 150-m2-Einfamilienhaus mit ungefähr 50 m2 Glasfläche von Einfach- auf Dreifachverglasung umgestellt wird, so reduzieren sich die Haushaltskosten für die Gasheizung um 3.431 € pro Jahr und mit Stromheizung um 4.660 €. Dies entspricht einer jährlichen CO2-Einsparung von 2,5 bzw. 3,8 Tonnen CO2. Auf die Lebenszeit qualitativer Fenster gerechnet – rund 30 Jahre – sind dies im Falle der Gasheizung über eine Million gefahrene Autobahnkilometer oder 200 gerettete Bäume.

„Eine Fenstersanierung rechnet sich derzeit bereits in fünf Jahren. Einer derzeitigen Realverzinsung von -8 Prozent steht bei einem veranschlagtem Investitionsaufwand von ca. 25.000 Euro eine jährliche Rendite durch eingesparte Kosten von durchschnittlich 4.000 Euro gegenüber. Diese Rendite entspricht einer Effektivverzinsung des Investments von 16 Prozent, welche derzeit anderweitig schwer zu realisieren ist“, erklärt Christian Klinger, Miteigentümer und Unternehmenssprecher von Internorm. „So einfach kann Klimaschutz sein, der sich auch für die eigene Tasche rechnet. Daher gilt: Besser früher als später! Ein Fenstertausch ist zu jeder Jahreszeit – auch im Winter – rasch umsetzbar. Fenster können ohne lange Einschränkungen des privaten Wohnraums in kürzester Zeit professionell getauscht werden. Ab dann tickt die Energiesparuhr, und die Kosten sinken“, führt Klinger weiter aus.

Echte Sanierungsoffensive in Österreich notwendig

Sanierung ist besonders in Krisenzeiten ein echter Konjunkturmotor. Gemäß einer Studie des Klima- & Energiefonds aus dem Jahr 20164 löst jeder Euro, der in Sanierung investiert wird, eine zusätzliche Wertschöpfung von vier Euro aus. Aufgrund der lokal notwendigen Umsetzung bleibt dieses Geld auch im eigenen Land. Dieselbe Studie hat errechnet, dass eine Anhebung der Sanierungsquote von 1 % auf 3 % in Österreich eine Wertschöpfung von 13 Milliarden Euro auslösen und 30.000 Arbeitsplätze schaffen würde.

„Umso verwunderlicher erscheint es, dass hier seitens der Regierung nicht über weitreichendere Fördermodelle nachgedacht wird. Vor allem angesichts drohender CO2-Strafzahlungen von bis zu acht Milliarden Euro“, erklärt Christian Klinger. „Derzeit liegt der Förderfokus auf ‚Raus aus dem Öl‘, was hinsichtlich der notwendigen Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen richtig und wichtig ist. Das Problem ist aber, dass es derzeit keine alternativen Energieprodukte wie Wärmepumpen auf dem Markt gibt und die Montagekapazität fehlt. Selbst wenn ich will, kann ich derzeit nicht tauschen. Daher gehört die thermische Optimierung ganzheitlicher gedacht: erst die Gebäudehülle sanieren und dann die Heizung tauschen. Denn keiner möchte, bildlich gesprochen, ein offenes Zelt mit einer viel zu großen Heizanlage heizen“, ergänzt Klinger.

„Superbonus“ macht Italien zum Sanierungsmusterschüler

Wie es funktionieren kann, zeigt unser Nachbarland Italien. Dort wurde vor zwei Jahren eine Sanierungsoffensive mit einem revolutionären Fördermodell gestartet. Dabei wird ein sogenannter „Superbonus“ in der Höhe von 110 % für Arbeiten auf energetische Sanierung gewährt. Voraussetzung ist die Erhöhung der Energieklasse des Gebäudes um mindestens zwei Stufen, inklusive Photovoltaikanlagen und Ladestationen für E-Autos. „So kann man echte Bewegung in die Klimazielerreichung bringen. Und selbst wenn das Modell auch Schwächen hat, so zeigt es doch, dass ganzheitliche Überlegungen einen enormen Hebel haben. Daher fordern wir auch in Österreich endlich ein ganzheitliches Fördersystem zur thermischen Sanierung, das unbürokratisch, bundesweit einheitlich und vor allem langfristig wirkt: mit verpflichtender Reihenfolge, der Möglichkeit, einzelne Gewerke separat zu fördern, und der Integration alternativer Energieversorgungsmöglichkeiten“, fordert Internorm-Miteigentümer Klinger.

Lehre neu denken: Zukunftsberuf Klimatechniker

Auch wenn Internorm als traditioneller Leitbetrieb seine offenen Stellen trotz Fachkräftemangels durch zahlreiche Vorteile für seine Mitarbeiter:innen gut besetzen kann, so braucht es für die Bewältigung der zukünftigen Aufgaben mehr Fachpersonal, das sich auf Tätigkeiten im Bereich Sanierung spezialisiert. „Wir sehen es bei den Elektriker:innen und Installateur:innen im Bereich Photovoltaik. Dort fusionieren ganze Berufsbilder zu einem neuen Tätigkeitsbereich. Ähnlich sehe ich es bei der thermischen Sanierung. Wir brauchen Ausbildungsprofile, die auf neue Anforderungen eingehen. Menschen, die als Spezialisten für energetische Sanierung die Bereiche Fenster, Türen und Sonnenschutz beratend abdecken und vor Ort umsetzen können. Bis heute haben wir keine Bewilligung für ein solchen Lehrberuf erhalten“, wundert sich Klinger abschließend.

Quelle (Header): Internorm